Pierre Soulages wurde am 24. Dezember 1919 im südfranzösischen Rodez geboren.
Er lebt mit seiner Frau Colette in Paris und Sète.
Soulages beschäftigt sich bereits in seiner Jugend mit der Kunst von Pablo Picasso und Paul Cézanne, deren Werke ihm 1938/39 auf einer Parisreise begegnen.
1940 wird er zum Militärdienst in Bordeaux eingezogen, er arbeitet während der deutschen Besatzungszeit in Montpellier und besucht die dortige École des Beaux-Arts, wo er Colette Llaurens kennen lernt. Sie heiraten 1942.
Soulages läßt sich ab 1946 in Courbevoie bei Paris nieder. Hier wendet er sich vollständig der Malerei zu und unterhält Kontakte zu verschiedenen Künstlern, unter anderen zu Hans Hartung, Férnand Leger und Francis Picabia.
1947 stellt er erstmals öffentlich seine Arbeiten im „Salon des Surindépendants“ aus; die abstrakten dunkelfarbigen Bilder finden große Aufmerksamkeit.
1948 übersiedelt er nach Paris. Er nimmt an der „Großen Ausstellung abstrakter französischer Malerei“ teil, die auch in Stuttgart, München, Düsseldorf, Hannover, Frankfurt/Main, Wuppertal und Kassel gezeigt wird.
Soulages unternimmt in den folgenden Jahren Reisen nach Mexiko und in die USA, 1958 nach Thailand, Kambodscha und Japan. Die Strenge der romanischen Architektur, die keltischen Monumente seiner Heimat sowie ostasiatische Kalligrafien beeinflussen seine gestische Malerei.
Seine in den Nachkriegsjahren durch breite Pinselstriche erzeugten, fest gefügten Bildgerüste entwickelt er in den späteren Jahren zu beinahe monochromen, subtil differenzierten Flächen. Hierzu verwendet er breite Gummispachtel oder Roll- und Walzenbürsten, die auf der pastos aufgetragenen schwarzen Farbe vertikale, horizontale oder diagonale Schraffuren hinterlassen.
In den 1950er und 1960er Jahren Teilnahme an der Documenta in Kassel.
1964 Carnegie-Preis (USA), 1976 Rembrandt-Preis, Hamburg, 1986 Großer Staatspreis für Malerei, Paris, 1994 Praemium Imperiale für Malerei, Japan.
1987 erhält Soulages den Auftrag für die Gestaltung der 104 Glasfenster in der romanischen Abteikirche Sainte-Foy in Conques, die er bis 1994 fertig stellt.
Seit 1949 zeigen zahlreiche renommierte europäische und außereuropäische Museen und Sammlungen das Oeuvre von Pierre Soulages:
1960 Kestner-Gesellschaft, Hannover
1961 Kunsthaus Zürich; Folkwang Museum, Essen
1966 Museum of Fine Arts, Houston
1967 Musée National d’Art Moderne, Paris
1968 Musée d’Art Contemporain, Montréal
1974 Musée Dynamique, Dakar
1975 Museo de Arte Moderno, Mexiko
1975 Museo da Universidade, Sao Paulo
1980 Künstlerhaus Salzburg
1984 Seibu Museum of Art, Tokio
1991 Museum moderner Kunst, Wien
1992 Museum of Contemporary Art, Seoul
1994 Chinese Museum of Fine Art, Peking; Taipei Fine Arts Museum Taipei
1997 Deichtorhallen, Hamburg
1999 Kunstmuseum Bern
2009 würdigt die Galerie Rieder Soulages‘ 90. Geburtstag mit einer umfangreichen Einzelausstellung
2009/2010 findet anlässlich seines 90. Geburtstags im Pariser Centre Pompidou die große Retrospektive „SOULAGES“ statt
2010 Retrospektive „Pierre Soulages“ im Martin-Gropius-Bau, Berlin
2011 Eröffnung der ständigen Ausstellung „Pierre Soulages – Les sujets de l’abstraction“, Musée Fabre, Montpellier
2012 Ausstellung „Soulages XXIe siècle“, Musée des Beaux Arts, Lyon
2013 Ausstellung „Soulages XXIe secolo“, Academia di Francia, Villa Medici, Rom
Im Frühjahr 2014 Eröffnung des Soulages Museums in seiner Heimatstadt Rodez.
2019 zeigt die Galerie Rieder zu Soulages‘ 100. Geburtstag eine retrospektive Schau in München.